Haus der Begegnung

Caritas Bildungszentrum

Fachkraft Unterstützte Kommunikation 2025

 

Unterstützte Kommunikation (UK) verfolgt das Ziel, die Situation von Menschen mit schweren Kommunikationsbeeinträchtigungen und die ihrer Kommunikationspartner:innen zu verbessern. Es werden gezielt individuelle Hilfsmittel, Techniken und Strategien eingesetzt, die die Lautsprache ergänzen oder ersetzen und die Verständigung effektiver werden lassen. 

Die Referentinnen stellen in allen vier Modulen anhand von Video-Beispielen und Anschauungsmaterialien einen starken Bezug zur Praxis her. Die Teilnehmenden erhalten zudem die Möglichkeit, eigene Praxisbeispiele und Fragestellungen einzubringen.

Im Lehrgang „Fachkraft Unterstützte Kommunikation“ wird die Anwendung von UK in der pädagogischen und therapeutischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen praxisnah vermittelt. Die Teilnehmer*innen lernen, wie kommunikationsbeeinträchtigte Personen ihre kommunikative Kompetenz erweitern und sich unabhängiger und differenzierter mitteilen können. Videobeispiele aus der Praxis zeigen, dass durch den Einsatz von Unterstützter Kommunikation das Risiko einer zusätzlichen Entwicklungsbeeinträchtigung gesenkt werden kann. Durch ein besonderes Training der Bezugspersonen werden die Chancen für Partizipation und soziale Integration verbessert.

Lehrgangsinhalte

Modul 1: Einführung in Unterstützte Kommunikation Unterstützte Kommunikation bei Menschen mit schweren kognitiven Behinderungen
Dieses Modul gibt einen Überblick über das Fachgebiet der Unterstützten Kommunikation, stellt die Grundlagen der Entwicklung symbolischer Kommunikation vor und widmet sich der Fragestellung, wie UK für Menschen mit schweren geistigen Behinderungen hilfreich sein kann.

  • Was ist Unterstützte Kommunikation – ein Überblick
  • Was bedeutet es, nicht sprechen zu können?
  • Entwicklung symbolischer Kommunikation – theoretische Grundlagen und Bedeutung für die praktische Arbeit
  • Poster „Förderdiagnostik Unterstützte Kommunikation“

Modul 2: Gebärden und nichtelektronische Kommunikationshilfen
Im Modul 2 werden der Einsatz von Gebärden sowie die verschiedenen nichtelektronischen Kommunikationshilfen vorgestellt und praktisch erprobt. Die Teilnehmenden lernen Gebärdenkataloge und Symbolsammlungen kennen, üben die Erstellung und den Einsatz von Kommunikationstafeln und erfahren, auf welcher Basis das Vokabular für eine Kommunikationshilfe ausgewählt werden sollte.

  • Gebärden in der Unterstützten Kommunikation
  • Workshop: Lieder und interaktives Buchlesen mit Gebärden
  • Überblick „Nichtelektronische Kommunikationshilfen“
  • Kern- und Randvokabular
  • Das Konzept der Fokuswörter
  • Herstellen und Erproben von Kommunikationstafeln bzw. –ordnern

Modul 3: Elektronische Kommunikationshilfen
In diesem Modul lernen die Teilnehmenden die Wunderwelt der technischen Kommunikationshilfen kennen, angefangen bei adaptiertem Spielzeug und einfachen Schaltern für Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge über sprechende Tasten bis hin zu komplexen Geräten mit Sprachausgaben, mit denen auch im Internet gesurft und gechattet werden kann.

  • Adaptiertes Spielzeug und Einsatz von einfachen Schaltern für Umweltkontrolle und Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge
  • Sprechende Schalter
  • Kommunikationsskripts für sprechende Schalter
  • Einfache elektronische Kommunikationshilfen – sprechende Kommunikationstafeln
  • Komplexe elektronische Kommunikationshilfen
  • Ansteuermöglichkeiten
  • Das iPad als Kommunikationshilfe

Modul 4: Spezifische Fragestellungen
Zum Abschluss des Lehrgangs wird zunächst ausführlich das Thema „Diagnostik in der UK“ behandelt. Verschiedene Beobachtungsverfahren, Fragebögen und Materialien werden vorgestellt. Dann stehen spezifische Fragestellungen der UK im Mittelpunkt, ein besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Zielgruppe der Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen und die Nutzung von grafischen Symbolen zur Tagestrukturierung bzw. für PECs. Auch die Besonderheiten der Gesprächssituation und Möglichkeiten des Partnertrainings werden aufgezeigt.

  • Diagnostik in der Unterstützten Kommunikation
  • UK bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen
  • Besonderheiten der Gesprächssituation
  • Partnertraining nach dem COCP-ModellKomplexe elektronische Kommunikationshilfen
  • Ansteuermöglichkeiten

Die Referentin stellt in allen vier Modulen anhand von Video-Beispielen und Anschauungsmaterialien einen starken Bezug zur Praxis her. Die Teilnehmenden erhalten zudem die Möglichkeit, eigene Praxisbeispiele und Fragestellungen einzubringen.

Referentin

Dr.in Ursula Braun
Förderschulkonrektorin, Mitbegründerin und langjährige Vorsitzende der deutschsprachigen Sektion von ISAAC, Redaktion der Zeitschrift „Unterstützte Kommunikation“, langjährige Praxiserfahrung und Fortbildungstätigkeit, Lehraufträge an verschiedenen Universitäten
Michaela Zöbl
Logopädin, Lehrtätigkeit Logopädie und UK, Zertifizierte Referentin der Gesellschaft für UK e.V.

Termine


07. und 08. Jänner 2025,
07. und 08. April 2025,
26. und 27. Juni 2025,
06. bis 08. Oktober 2025
Seminarzeiten jeweils 9:00 bis 17:00 Uhr, 72 Unterrichtseinheiten.

Zielgruppe

Fachkräfte aus pädagogisch-therapeutischen Berufsfeldern, die mit kommunikationsbeeinträchtigten Personen Kontakt haben, mindestens 12 und maximal 20 Teilnehmer:innen

Lehrgangsabschluss

Der Lehrgang wird nach den Standards der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V. durchgeführt. Er schließt mit dem Zertifikat „Fachkraft Unterstützte Kommunikation“ ab. Logopädie Austria rechnet für den Lehrgang 32 Punkte für das Fortbildungszertifikat an.

Kurskosten

1.410.- Euro, update-Förderung möglich unter www.mein-update.at

Anmeldeschluss

04. Dezember 2024