Vortrag Neue psychoaktive Substanzen

Synthetische Drogen überfluten Europa - so liest und hört man immer wieder in Medien. Was ist dran an diesen Meldungen? Wie gefährlich sind synthetische Drogen? Und wie kann Betroffenen geholfen werden? 

Am 5. Mai 2017 gab Primararzt Dr. Martin Kurz im Rahmen des dritten und letzten Abendvortrages im heurigen Schuljahr differenzierte Antworten auf diese Fragen.

Seinen Ausführungen merkte man bald ein wichtiges Prinzip in der Betreuung Betroffener an: Vermeidung vorschneller Pathologisierung bei gleichzeitig klarer Haltung im Hinblick auf das selbstschädigende Verhalten. Dr. Kurz weitete den Blick auf Zusammenhänge zwischen erwünschter Wirkung synthetischer Drogen und aktueller kultureller und sozialer Strömungen und hinterfragte den gesellschaftlichen Umgang mit legal erhältlichen Rauschmitteln. Er nahm aber auch klar Stellung zum Gefahrenpotenzial synthetischer Drogen.

Als Signale eines möglichen problematischen Drogenkonsum nannte der Referent:
=> Aufgabe von bisherigen Freundeskreisen/ Aktivitäten
=> Leistungsabfall / Interessensverlust in Schule oder Beruf
=> Extremes Rückzugsverhalten gegenüber Eltern
=> Chronische Geldprobleme - ständige Geldforderungen
=> Starke Gewichtsabnahme in relativ kurzer Zeit; Schlafstörungen, Magen- und Kreislaufprobleme
=> Psychische Probleme, erhöhte Reizbarkeit und Aggressivität

Wer sich Hilfe holen oder näher informieren möchte, findet z.B. unter "Wer hilft wie" Adressen von Beratungsstellen für Angehörige und Betroffene (www.werhilftwie-tirol.at)

Fotos: Martin Mair